Über das lange Wochenende vom 03. bis zum 06. Oktober machte sich ein buntes Mischmasch aus Karlsruher Vereinen, insbesondere vom KTV, jedoch auch von den Rheinbrüdern, KGK, PC Illingen und dem Skiclub, zusammen mit den Kanuten des SWV Sindelfingen, auf zu einem spritzigen Wildwasserabenteuer in der alpinen Schweiz.
Einige der Fahrgruppen waren schon am vorigen Abend angereist, doch für alle die erst am Donnerstag Mittag auf dem Campingplatz eintrafen, der übrigens fast allein von unserer 27 Mann und Frau starken Truppe in Besitz genommen wurde, hieß es direkt klarmachen für die erste Tour.
Die führte uns sogleich auf eine 20 km lange Strecke von Ilanz über Versam nach Reichenau, über uns strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, unter uns der Vorderrhein mit Wildwasser II-III, der türkises, eiskaltes Wasser führte.
Dadurch, dass großzügig jedem und jeder Unerfahrenen ein Trainer oder Trainerin in der Gruppe zugeteilt werden konnte, war für jeden gesorgt und jeder machte große Sprünge, sowohl in seinem Können als auch ab und an über einen Stein in ein großes Loch oder eine noch größere Walze.
In jedem Fall ist auch unser rettungsgeschultes Personal nicht ungefordert geblieben und durfte zeigen, dass egal an welcher Stelle Schwimmer und Material zügig an Lang geholt wurden.
Für einige Karlsruher, die zuvor nur in Hüningen oder auf anderen kleineren Geschichten unterwegs waren, war nun der erste Wildwasserbach bezwungen worden und anfängliche Bedenken wichen einer Lust auf mehr.
Abends wurde in kleinen Kochgruppen zusammen das Essen bereitet und später bei Feuerschein Michaels und Thomas Gitarrenklängen gelauscht.
Am nächsten Tag machten wir uns an eine etwas höher gelegene Strecke auf dem Vorderhein, die sich 7 km von Compardials nach Trun zog. Wegen ausbleibendem Regen und anhaltend schönem Wetter führte der Fluss nur wenig Wasser und wir mussten doch des Öfteren auf Handbetrieb umschalten, um unsere Boote über den Steingrund zu manövrieren. Trotzdem ließ sich hier sehr gut das Kehrwasserfahren üben.
Auch an diesem Tag fehlte nach dem Essen nicht das Abendprogramm: Ernst zeigte uns auf einem in der Jurte aufgebauten Beamer seinen Soča-Film, Uli und Bernie gaben ihre Thailand-Diashow zum Besten.
Am Samstag dann teilten wir uns in verschiedene Gruppen auf, wer Lust hatte machte sich noch einmal an den Streckenabschnitt zwischen Ilanz und Versam, alle anderen fuhren einen 3,5 km langen, etwas wilderen aber auch steinigeren Abschnitt auf der Albula.
Wieder wich der morgendliche Regenschauer erstklassigem Sonnenschein, bei dem man glatt mit Vergnügen in die vom Vortag noch nassen Paddelsachen steigt.
An diesem Abend gab es das cineastische Highlight zu sehen: Ernst hatte Filmmaterial von 1988 von einem Paddelausflug in Canada zusammengeschnitten, nachbearbeitet und mit Musik, Kommentar und Ton unterlegt.
Am nächsten Morgen ging es noch einmal zusammen auf den Vorderrhein zwischen Ilanz und Versam, damit auch jeder zeigen konnte, dass er den Fluss mittlerweile gut kennengelernt hatte.
Einen letzten Blick zurück auf das gewundene Flusstal und die ausgewaschene Rheinschlucht, die ihre spitzen Gesteinstürme wie gefährliche Zähne bleckt, und jeder musste sich eingestehn: Es war sehr schön, doch nun ist´s vorbei.
Bericht: Wilken Behrens
Bilder: Berni Bühler und Michael Schuster